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petra koller stern 1
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Zwischen Mutterliebe und
Erziehungsburnout

Was ist Zeit?

Was ist Zeit? Ein Augenblick, ein Stundenschlag, tausend Jahre sind ein Tag …

Eine meiner allerbesten Freundinnen hat mir gestern liebevoll gespiegelt dass ich ein Problem mit der Zeit habe. Danke hierfür, meine Liebe 😊 Wie es dazu kam? Ich bin gedanklich die nächste Woche durchgegangen und fühlte mich extrem gestresst von einem Arzttermin mit meinem PATMan in meiner regulären Dienstzeit. Sowas hasse ich. Wenn ich arbeite, arbeite ich sehr konzentriert und möchte nicht für private Termine unterbrechen müssen – meist fällt mir der Switch zurück in den Berufsalltag danach auch ehrlich gesagt sehr schwer. Daher bevorzuge ich Arzttermine vor oder nach meiner Kernzeit im Job. Wie gesagt – mittendrin stresst mich ungemein.

Nun hatte ich meiner Freundin davon berichtet und sie antwortete etwas verwundert: „Was du für ein Thema mit der Zeit hast!“ Ihre Feststellung klang in mir als Frage nach – als berechtigte Frage. Was ist mein Thema mit der Zeit? Ich weiß es ehrlich gesagt selbst nicht so genau. Der Witz dabei ist, dass ich nach all meinen Ausbildungen und Erfahrungen bewusst davon überzeugt bin, dass Zeit relativ ist. Dies wurde mittlerweile mehrfach wissenschaftlich bewiesen. Und auch unsere Erfahrung lehrt uns dies.

Zeit ist relativ

Zeit ist relativ. Das wird dir am Besten bewusst, wenn du erst 1 Stunde Hausarbeit erledigst und dann 1 Stunde mit deinen Liebsten Harmonie geniesst. Es ist jeweils eine Stunde – genau 60 Minuten, aber fühlt sich dennoch ganz anders an. Die glückselige Stunde mit deinen Liebsten, die du mit Lachen und Freude verbringst, vergeht wie im Fluge, wohingegen die Arbeit sich oft zieht wie ein Kaugummi.

Wenn wir Stress und Unangenehmes empfinden, wünschen wir uns dass diese Momente so rasch wie möglich vorüber gehen. Sind wir allerdings gerade im Glück, geniessen, haben Freude und fühlen uns glückselig, dann wünschten wir, dass die Zeit am Besten still stehen würde. Wir wünschten, dass diese herrlichen Momente für immer währen würden.

Das alleine ist eigentlich der Beweis dafür, dass Zeit relativ ist. Die Relativitätstheorie von Albert Einstein ist nur die wissenschaftliche Bestätigung für unser Empfinden. Sie besagt, dass Zeit in sich bewegenden Körpern anders vergeht als in stillstehenden. Da denke ich ans Autofahren: 130 km/h auf der Autobahn versus Stillstand im Stau. Dennoch ist die Relativitätstheorie für mich persönlich abstrakter und schwieriger vorstellbar, als der Ansatz zur relativen Zeit, den viele Coaches und Persönlichkeitstrainer verwenden. Sie lehren, dass du dich mit deinem Zukunfts-Ich treffen und unterhalten kannst.

Triff dein Zukunfts-ICH

Reise durch die Zeit
Reise durch die Zeit

Es ist eine einfache Übung, die relativ schnell dazu verhilft Klarheit zu erlangen. Im Grunde ist es wirklich simpel: Suche einen Ort der Ruhe, schließe deine Augen, atme tief ein und aus und konzentriere dich auf deinen Atem. Dann stell´ dir einen vertrauten Ort vor und begib dich gedanklich dorthin. Stell´ dir vor, wie dein Zukunfts-ICH zu dir kommt. Denke an deine offenen Fragen und bitte dein zukünftiges Ich diese Fragen zu beantworten. Du wirst sehen, du erhältst Antworten 😉Verabschiede dich und bedanke dich abschließend bei deinem Zukunfts-ICH. Dann atme nochmal bewusst ein und aus, ein und aus.

Wenn du dieses Ritual öfters durchführst, bekommst du immer klarere Antworten auf deine offenen Fragen und das wird dir helfen, zuversichtlich deinen Weg weiter zu gehen und deine Ziele zu finden und sie auch zu erreichen. Erfahrungsgemäß kommt dich dein zukünftiges Ich mit der Zeit auch ungefragt in Träumen besuchen, wenn es findet dass es nötig ist. Es wird dir Tipps zu aktuellen Problemen geben oder zeigt dir neue Möglichkeiten auf, wenn du das Gefühl hast fest zu stecken.

Ich bin daher fest davon überzeugt, dass Zeit relativ ist und wenn wir es schaffen gedanklich unseren Körper zu verlassen, ist es möglich mental in der Zeit zu reisen. So nutzt unsere Seele meiner Meinung nach die nächtlichen Träume nicht nur um Erlebtes zu verarbeiten (Reise in die Vergangenheit), sondern auch um uns mit Visionen über Zukünftiges im Jetzt zu unterstützen.

Wenn du mir nicht glaubst, probiere es aus. Du wirst sehen, je öfter du diese Übung machst, desto besser funktioniert sie. Sie wird wie gesagt nicht umsonst von führenden Coaches und Trainern empfohlen und verwendet.

Was ist Zeit?

Doch zurück zu mir. Wenn ich doch davon überzeugt bin, dass Zeit relativ ist, wie kann ich dann ein Problem damit haben? Und vorallem was ist mein Thema mit der Zeit? Zeit ist doch eigentlich einfach eine physikalische Größe. Wir haben sie in Stunden, Minuten und Sekunden eingeteilt, damit sie messbar ist. Sie beschreibt die Abfolge von Ereignissen und dient uns dazu, uns mit anderen Menschen zu bestimmten Zeitpunkten verabreden und treffen zu können.

Nach längerem Reflektieren denke ich, dass mein eigentliches Problem mein Mangelbewusstsein ist. Ich bin in einem Umfeld von ständigem Mangelgefühl groß geworden. Meine Geschwister und ich hörten ständig, dass wir zu wenig hatten. Zu wenig Geld, zu wenig Zeit, zu wenig zu Essen, zu wenig Platz. Alles war immer zu wenig und dementsprechend niemals genug. Das hat sich festgesetzt.

Mangel an Zeit

Mein Thema mit dem Geld konnte ich Gott sei Dank vor Jahren transformieren. Hier habe ich nur noch ab und an so meine Backflashes 😉 Aber scheinbar hat sich mein Mangelbewusstsein damals einfach ein neues Thema gesucht und „klebt“ jetzt am Thema Zeit.

Ich ertappe mich immer wieder dabei wie ich in Schnappatmung verfalle, wenn ich meinen Kalender checke und versuche die geplanten Termine durch zu gehen. Und das obwohl ich mittlerweile wirklich sehr konsequent bin und mir wirklich nur Termine ausmache, die jedenfalls ohne Stress machbar sind. Alles eine Frage der Organisation. Zumindest im Privaten. Beruflich fällt es bekanntlich viel schwerer NEIN zu sagen. Oder fällt es euch etwa leicht, wenn ihr eine Einladung zu einem Meeting erhaltet, dieses abzulehnen?

Vermutlich ist mein gefühlter Mangel hier durch die Mehrfachbelastung zu erklären. Bin ich im Job, habe ich das Gefühl zu wenig für meinen PATMan da zu sein. Bin ich gerade privat – zum Beispiel mit Patty beim Arzt – bin ich gedanklich im Job und befürchte zu wenig Zeit für die beruflichen Aufgaben zu haben. Beruflich ist es eben auch einfacher messbar. Ich bin ja vertraglich verpflichtet wöchentlich 40 Stunden zu arbeiten.

Die Zeit, die ich für Patty verwenden „sollte“ ist allerdings schon wieder relativ. Wenn ´s nach ihm geht, sollte ich am Besten 24/7 zur Verfügung stehen: als Chaffeur, Köchin, Wäscherin, technische Assistentin, Vorleserin, Krankenpflegerin, Mutmacherin, Motivator und Therapeut. Die Zeit, die ich für ihn verwenden „möchte“ ist aber auch relativ, denn das ist stark von meiner Stimmung abhängig – also eine Menge Relativität an dieser Stelle.

Zeitumstellung

Was mir auch wieder eine Stunde „gekostet“ hat, ist diese nervige Zeitumstellung. Ich hasse sie! Ehrlich! Jedes Jahr im Frühjahr der selbe Zinnober. Da die Zeitumstellung am Wochenende statt findet, habe ich mir keinen Wecker gestellt und habe es genossen auszuschlafen. Nach alter Zeit war dies bis 8h – nach neuer Zeit aber bereits 9h! 1 Stunde verloren.

Und ausserdem ist mein innerer Rhythmus nach jeder Zeitumstellung komplett aus dem Gleichgewicht. Morgens komme ich nicht aus dem Bett, wenn der Wecker läutet und abends bin ich zur Schlafenszeit nicht müde. Dementsprechend startet der Tag grantig weil unausgeschlafen.

Dasselbe gilt natürlich für Kind und Hund. Biorhythmus vollkommen im Eimer. Wenn der Wecker um 6.30h läutet, ist es eigentlich erst 5.30h und noch dazu stockfinster oder wie unsere deutschen Freunde sagen: zappenduster. Na herrlich, das kann ja wieder eine Woche werden …

Jetzt habe ich meinem PATMan die letzten Wochen endlich antrainiert vor der Schule angemessen zu frühstücken, damit er durch die Unterzuckerung nicht schwindelig wird und damit er durch sein selbstgewähltes Intervallfasten nicht abnimmt. Durch die Zeitumstellung ist es für ihn allerdings gefühlt noch zu früh zum Frühstücken. Für einen Routinemenschen, ein sogenanntes „Gewohnheitstier“, sehr anstrengend nun wieder einen neuen Rhythmus zu festigen.

Laut Statistik dauert es zwar nur eine Woche bis der Körper sich an die neue Zeit gewöhnt, aber dennoch ist es wieder mal eine Woche mit special challenge. Irgendwas ist halt immer … aber that´s life – challenge accepted 😉